Gedicht - Poesia: Ingeborg Bachmann - Lieder Von Einer Insel - Canções De Uma Ilha - Links to her poetry in Germ Eng Esp Ital Port
Posted by Ricardo Marcenaro | Posted in Gedicht - Poesia: Ingeborg Bachmann - Lieder Von Einer Insel - Canções De Uma Ilha - Links to her poetry in Germ Eng Esp Ital Port | Posted on 14:44
Lieder Von Einer Insel
Schattenfrüchte fallen von den Wänden,
mondlicht tüncht das Haus, und Asche
erkalteter Krater trägt der Meerwind herein.
In den Umarmungen schöner Knaben
schlafen die Küsten,
dein Fleisch besinnt sich auf meins,
es war mir schon zugetan,
als sich die Schiffe
vom Land lösten und Kreuze
mit unserer sterblichen Last
Mastendienst taten.
Nun sind die Richtstätten leer,
sie suchen und finden uns nicht.
Wenn du auferstehst,
wenn ich aufersteh,
ist kein Stein vor dem Tor,
liegt kein Boot auf dem Meer.
Morgen rollen die Fässer
sonntäglichen Wellen entgegen,
wie kommen auf gesalbten
Sohlen zum Strand, waschen
die Trauben und stampfen
die Ernte zu Wein,
morgen am Strand.
Wenn du auferstehst,
wenn ich aufersteh,
hängt der Henker am Tor,
sinkt der Hammer ins Meer.
Einmal muss das Fest ja kommen!
Heiliger Antonius, der du gelitten hast,
heiliger Leonhard, der du gelitten hast,
heiliger Vitus, der du gelitten hast.
Platz unsren Bitten, Platz den Betern,
Platz der Musik, und der Freude!
Wir haben Einfalt gelernt,
wir singen im Chor der Zikaden,
wir essen und trinken,
die mageren Katzen
streichen um unseren Tisch,
bis die Abendmesse beginnt,
halt ich dich an der Hand
mit den Augen,
und ein ruhiges mutiges Herz
opfert dir seine Wünsche.
Honig und Nüsse den Kindern,
volle Netze den Fischern,
Fruchtbarkeit gen Gärten,
Mond dem Vulkan, Mond dem Vulkan!
Unsre Funken setzten über die Grenzen,
über die Nacht schlugen Raketen
ein Rad, auf dunklen Flößen
entfernt sich die Prozession und räumt
der Vorwelt die Zeit ein,
den schleichenden Pflanze,
dem fiebernden Fisch,
den Orgien des Winds und der Lust
des Bergs, wo ein frommer
Stern sich verirrt, ihm auf die Brust
schlägt und zerstäubt.
Jetzt seid standhaft, törichte Heilige,
sagt dem Festland, dass die Krater nicht ruhn!
Heiliger Rochus, der du gelitten hast,
o der du gelitten hast, heiliger Franz.
Wenn einer fortgeht, muss er den Hut
mit den Muscheln, die er sommerüber
gesammelt hat, ins Meer werfen
und fahren mit wehendem Haar,
er muss den Tisch, den er seiner Liebe
deckte, ins Meer stürzen,
er muss den Rest des Weins,
der im Glas blieb, ins Meer schütten,
er muss den Fischen sein Brot geben
und einen Tropfen Blut ins Meer mischen,
er muss sein Messer gut in die Wellen treiben
und seinen Schuh versenken,
Herz, Anker und Kreuz,
und fahren mit wehendem Haar!
Dann wird er wiederkommen.
Wann?
Frag nicht.
Es ist Feuer unter der Erde,
und das Feuer ist rein.
Es ist Feuer unter der Erde
und flüssiger Stein.
Es ist ein Strom unter der Erde,
der strömt in uns ein.
Es ist Strom unter der Erde,
der sengt das Gebein.
Es kommt ein großes Feuer,
es kommt ein Strom über die Erde.
Wir werden Zeugen sein.
(1954)
Canções De Uma Ilha
Tombam frutos de sombra das paredes,
o luar caia a casa, e o vento
que vem do mar traz cinzas de vulcões extintos.
Dormem as praias
nos abraços de belos rapazes,
e a tua carne pensa na minha,
entregava-se-me já
quando os navios se
soltaram de terra e cruzes
com o nosso fardo mortal
subiram ao mastro.
Agora os patíbulos estão vazios,
eles procuram e não nos encontram.
Quando tu ressuscitares,
quando eu ressuscitar,
não haverá pedras frente ao portão,
não haverá barcos no mar.
Amanhã rolam as pipas
ao encontro de ondas dominicais,
nós vamos de pés
ungidos para a praia, lavamos
as uvas e pisamos
em vinho a colheita, amanhã na praia.
Quando tu ressuscitares,
quando eu ressuscitar,
pende o carrasco do portão,
afunda-se o martelo no mar.
Alguma vez a festa há-de vir!
Santo António, tu que tanto sofreste,
São Leonardo, tu que tanto sofreste,
São Vito, tu que tanto sofreste!
É a hora das nossas preces, a hora dos que oram,
hora da música e da alegria!
Aprendemos a singeleza,
cantamos no coro das cigarras,
comemos e bebemos,
os gatos magros
roçam-se pela nossa mesa;
até à hora da missa das vésperas
seguro-te na mão
com os olhos,
e um coração tranquilo e ousado
sacrifica-te os seus desejos.
Mel e nozes para as crianças,
redes cheias para os pescadores,
fertilidade para os pomares,
lua para o vulcão, lua para o vulcão!
As nossas faíscas passaram as fronteiras,
foguetes formaram uma roda
na noite, em negras jangadas
afasta-se a procissão, e abre
o tempo ao mundo primitivo,
aos sáurios rastejantes,
à planta voraz,
ao peixe febril,
às orgias do vento e aos prazeres
da montanha onde uma estrela
devota se perde, lhe bate
no peito e se desfaz em pó.
Agora sede firmes, santos loucos,
dizei à terra firme que as crateras não descansam!
São Roque, tu que tanto sofreste,
tu, que tanto sofreste, S. Francisco!
Quando alguém parte, tem de deixar
ao mar o chapéu com as conchas
apanhadas ao longo do Verão,
e ir-se com o cabelo ao vento,
tem de lançar ao mar
a mesa que pôs para o seu amor,
tem de deitar ao mar
o resto de vinho que ficou no copo,
tem de dar o seu pão aos peixes
e misturar no mar uma gota de sangue,
tem de espetar bem a faca nas ondas
e afundar o sapato,
coração, âncora e cruz,
e ir-se com o cabelo ao vento!
Depois, regressará,
Quando?
Não perguntes.
Há fogo sob a terra,
e a chama é pura.
Há fogo sob a terra,
e é líquida a pedra dura.
Há uma corrente sob a terra
que entra em nós às golfadas.
Há uma corrente sob a terra,
que nos chamusca as ossadas.
Virá um grande fogo,
virá uma corrente sobre a terra.
Nós seremos testemunhas.
As traduções supra são de Judite Berkemeyer e de João Barrento e foram extraídas de Ingeborg Bachmann, O tempo aprazado, Gato Maltês n.º 28, Assírio & Alvim, Lisboa, 1992.
Schattenfrüchte fallen von den Wänden,
mondlicht tüncht das Haus, und Asche
erkalteter Krater trägt der Meerwind herein.
In den Umarmungen schöner Knaben
schlafen die Küsten,
dein Fleisch besinnt sich auf meins,
es war mir schon zugetan,
als sich die Schiffe
vom Land lösten und Kreuze
mit unserer sterblichen Last
Mastendienst taten.
Nun sind die Richtstätten leer,
sie suchen und finden uns nicht.
Wenn du auferstehst,
wenn ich aufersteh,
ist kein Stein vor dem Tor,
liegt kein Boot auf dem Meer.
Morgen rollen die Fässer
sonntäglichen Wellen entgegen,
wie kommen auf gesalbten
Sohlen zum Strand, waschen
die Trauben und stampfen
die Ernte zu Wein,
morgen am Strand.
Wenn du auferstehst,
wenn ich aufersteh,
hängt der Henker am Tor,
sinkt der Hammer ins Meer.
Einmal muss das Fest ja kommen!
Heiliger Antonius, der du gelitten hast,
heiliger Leonhard, der du gelitten hast,
heiliger Vitus, der du gelitten hast.
Platz unsren Bitten, Platz den Betern,
Platz der Musik, und der Freude!
Wir haben Einfalt gelernt,
wir singen im Chor der Zikaden,
wir essen und trinken,
die mageren Katzen
streichen um unseren Tisch,
bis die Abendmesse beginnt,
halt ich dich an der Hand
mit den Augen,
und ein ruhiges mutiges Herz
opfert dir seine Wünsche.
Honig und Nüsse den Kindern,
volle Netze den Fischern,
Fruchtbarkeit gen Gärten,
Mond dem Vulkan, Mond dem Vulkan!
Unsre Funken setzten über die Grenzen,
über die Nacht schlugen Raketen
ein Rad, auf dunklen Flößen
entfernt sich die Prozession und räumt
der Vorwelt die Zeit ein,
den schleichenden Pflanze,
dem fiebernden Fisch,
den Orgien des Winds und der Lust
des Bergs, wo ein frommer
Stern sich verirrt, ihm auf die Brust
schlägt und zerstäubt.
Jetzt seid standhaft, törichte Heilige,
sagt dem Festland, dass die Krater nicht ruhn!
Heiliger Rochus, der du gelitten hast,
o der du gelitten hast, heiliger Franz.
Wenn einer fortgeht, muss er den Hut
mit den Muscheln, die er sommerüber
gesammelt hat, ins Meer werfen
und fahren mit wehendem Haar,
er muss den Tisch, den er seiner Liebe
deckte, ins Meer stürzen,
er muss den Rest des Weins,
der im Glas blieb, ins Meer schütten,
er muss den Fischen sein Brot geben
und einen Tropfen Blut ins Meer mischen,
er muss sein Messer gut in die Wellen treiben
und seinen Schuh versenken,
Herz, Anker und Kreuz,
und fahren mit wehendem Haar!
Dann wird er wiederkommen.
Wann?
Frag nicht.
Es ist Feuer unter der Erde,
und das Feuer ist rein.
Es ist Feuer unter der Erde
und flüssiger Stein.
Es ist ein Strom unter der Erde,
der strömt in uns ein.
Es ist Strom unter der Erde,
der sengt das Gebein.
Es kommt ein großes Feuer,
es kommt ein Strom über die Erde.
Wir werden Zeugen sein.
(1954)
Canções De Uma Ilha
Tombam frutos de sombra das paredes,
o luar caia a casa, e o vento
que vem do mar traz cinzas de vulcões extintos.
Dormem as praias
nos abraços de belos rapazes,
e a tua carne pensa na minha,
entregava-se-me já
quando os navios se
soltaram de terra e cruzes
com o nosso fardo mortal
subiram ao mastro.
Agora os patíbulos estão vazios,
eles procuram e não nos encontram.
Quando tu ressuscitares,
quando eu ressuscitar,
não haverá pedras frente ao portão,
não haverá barcos no mar.
Amanhã rolam as pipas
ao encontro de ondas dominicais,
nós vamos de pés
ungidos para a praia, lavamos
as uvas e pisamos
em vinho a colheita, amanhã na praia.
Quando tu ressuscitares,
quando eu ressuscitar,
pende o carrasco do portão,
afunda-se o martelo no mar.
Alguma vez a festa há-de vir!
Santo António, tu que tanto sofreste,
São Leonardo, tu que tanto sofreste,
São Vito, tu que tanto sofreste!
É a hora das nossas preces, a hora dos que oram,
hora da música e da alegria!
Aprendemos a singeleza,
cantamos no coro das cigarras,
comemos e bebemos,
os gatos magros
roçam-se pela nossa mesa;
até à hora da missa das vésperas
seguro-te na mão
com os olhos,
e um coração tranquilo e ousado
sacrifica-te os seus desejos.
Mel e nozes para as crianças,
redes cheias para os pescadores,
fertilidade para os pomares,
lua para o vulcão, lua para o vulcão!
As nossas faíscas passaram as fronteiras,
foguetes formaram uma roda
na noite, em negras jangadas
afasta-se a procissão, e abre
o tempo ao mundo primitivo,
aos sáurios rastejantes,
à planta voraz,
ao peixe febril,
às orgias do vento e aos prazeres
da montanha onde uma estrela
devota se perde, lhe bate
no peito e se desfaz em pó.
Agora sede firmes, santos loucos,
dizei à terra firme que as crateras não descansam!
São Roque, tu que tanto sofreste,
tu, que tanto sofreste, S. Francisco!
Quando alguém parte, tem de deixar
ao mar o chapéu com as conchas
apanhadas ao longo do Verão,
e ir-se com o cabelo ao vento,
tem de lançar ao mar
a mesa que pôs para o seu amor,
tem de deitar ao mar
o resto de vinho que ficou no copo,
tem de dar o seu pão aos peixes
e misturar no mar uma gota de sangue,
tem de espetar bem a faca nas ondas
e afundar o sapato,
coração, âncora e cruz,
e ir-se com o cabelo ao vento!
Depois, regressará,
Quando?
Não perguntes.
Há fogo sob a terra,
e a chama é pura.
Há fogo sob a terra,
e é líquida a pedra dura.
Há uma corrente sob a terra
que entra em nós às golfadas.
Há uma corrente sob a terra,
que nos chamusca as ossadas.
Virá um grande fogo,
virá uma corrente sobre a terra.
Nós seremos testemunhas.
As traduções supra são de Judite Berkemeyer e de João Barrento e foram extraídas de Ingeborg Bachmann, O tempo aprazado, Gato Maltês n.º 28, Assírio & Alvim, Lisboa, 1992.
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